Objekt des Monats April

Fotografie: Pause unter Tage

Es handelt sich um eine Schwarz-Weiß-Fotografie. Auf dieser sind fünf Männer abgebildet. Sie sitzen in einem Abbauort unter Tage und schauen zum Teil in die Kamera. Ihre Gesichter und ihre nackten Oberkörper sind von Kohlenstaub verschmutzt. Die Bergleute haben Schutzhelme mit aufgesteckten Lampen auf.
Foto: KohleWelt

1968

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – dieses Sprichwort trifft auch auf den sächsischen Steinkohlenbergbau und seine Geschichte zu. Auch die KohleWelt ist im Besitz einer Fotosammlung mit circa 15.000 Abbildungen. Eine davon ist unser Objekt des Monats.

Die Fotografie wurde 1968 im Karl-Liebknecht-Schacht aufgenommen und zeigt eine Pause der Bergleute.  

Bei dieser Aufnahme handelt es sich um eine Auftragsarbeit. Denn Fotografieren auf dem Werksgelände und vor allem unter Tage war für die Beschäftigten verboten. Es gab aber beispielsweise Werksfotografen oder die Werke fragten gezielt Mitarbeiter, ob diese Aufnahmen machen könnten, wie im vorliegenden Bild.

Das Objekt des Monats stammt von Rolf Schubert (1925 ­– 1991), der unter anderem als Leiter der technologischen Abteilung auf dem Karl-Liebknecht-Schacht in Oelsnitz/Erzgeb. arbeitete. Da er in seiner Freizeit fotografierte, wurde er gebeten, das Ende des Steinkohlenbergbaus und den Aufbau der Nachfolgeindustrie im Lugau-Oelsnitzer-Revier festzuhalten.

Hierbei entstand neben vielen weiteren Fotografien auch das Objekt des Monats. Es zeigt eine typische Alltagszene unter Tage: eine Pause der Bergleute. Da der Weg nach über Tage viel zu lange gedauert hätte, wurde die Pause direkt am aktuellen Einsatzort gemacht. Entsprechend mit Kohlenstaub verschmutzt sind auch die fotografierten Bergleute.

Fotografien wie das Objekt des Monats sind heute wichtige Quellen für den Alltag der Bergleute und das Ende des Bergbaus im Lugau-Oelsnitzer Revier. Jahrzehnte nach diesem wurde der Steinkohlenabbau im Ruhrgebiet ebenfalls eingestellt. Einen persönlichen Blick auf diese vom Kohlenbergbau geprägte Region zeigt die Sonderausstellung „Melting Pott“. Hier präsentiert die KohleWelt in Koproduktion mit der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 gGmbh vom 13. April bis 18. August 2025 eine Auswahl der Fotografien des Jazz-Musikers Till Brönner, der über ein Jahr lang mit seiner Kamera das Ruhrgebiet erkundete.  

 

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