Objekt des Monats Juni
Klaus Hirsch: Zum Grubenunglück 1867 in Lugau

2017
Unser Objekt des Monats im Juni ist eine Zeichnung von Klaus Hirsch. Diese nimmt Bezug auf das Grubenunglück, das sich am 1. Juli 1867 auf der „Neuen Fundgrube“ in Lugau ereignete. So liegen 150 Jahre zwischen dem Unglück und der Entstehung der Zeichnung.
Aufgrund eines Schachtbruchs kamen auf der „Neuen Fundgrube“ 101 Bergleute ums Leben, da der einzige Zugang nach über Tage versperrt war. 45 Frauen verloren ihre Männer und 137 Kinder ihre Väter. Nach zehn Tagen stellte man die Rettungsmaßnahmen erfolglos ein. Erst rund fünf Jahre später, als der Schacht als Vertrauen-Schacht wieder aufgewältigt wurde, konnten die Leichname geborgen und in einer gemeinsamen Grabstätte bestattet werden.
2017 jährte sich die Grubenkatastrophe zum 150. Mal. Dies nahm der Lugauer Künstler Klaus Hirsch (1941–2018) zum Anlass für das Objekt des Monats. Es zeigt Hinterbliebene und spiegelt ihre Gefühle angesichts des Verlusts wieder. Solche Kohlenzeichnungen sind neben der Druckgrafik typisch für die späte Schaffensphase des Künstlers. Hierbei stehen häufig Menschen und ihre Gefühlswelt im Fokus. Klaus Hirsch schuf auch Werke mit der Landschaft und der Architektur im Erzgebirge und im Vogtland als Motiv.
Das Objekt des Monats ist Teil der Sammlung Erzgebirgische Landschaftskunst. Sie widmet sich Kunstschaffenden und Werken, die sich mit der Landschaft des Erzgebirges auseinandersetzen, und wird von der KohleWelt bewahrt und weiterentwickelt. Klaus Hirsch war ein Förderer der Sammlung und Mitglied ihres Beirats. Seine Familie übergab 2021 der Sammlung einen Teil seines Nachlasses, darunter auch das Objekt des Monats.