Objekt des Monats November
„Kuhlbröckle. Gedichte und Erzählungen in erzgebirgischer Mundart“ von Gustav Nötzold, Heft 2
1907
„Doch es hot sich mancher Freind gefunden,
Dân mei Schreiberei e bissel Schpaß gemacht,
Dâr do etliche vergniegte Stunden
Hot vielleicht bein Lâsen zugebracht.“
So steht es im Vorwort des zweiten Heftes der „Kuhlbröckle“ von Gustav Nötzold - unserem Objekt des Monats im November.
Wie der Titel schon verrät, hat der Autor eine Beziehung zum Steinkohlenbergbau: Gustav Nötzold (1871–1939) war über 20 Jahre im Zwickauer Steinkohlenrevier tätig und arbeitete sich vom Tagejungen zum Reviersteiger hoch. Daneben verfasste Gustav Nötzold Gedichte und Erzählungen überwiegend in erzgebirgischer Mundart. Die Themen der einzelnen Werke waren zum Teil anlassbezogen, zum Teil drehten sie sich auch um den Alltag der Bergleute.
Gerade letztere trafen auf großen Zuspruch. Sie wurden mit Hilfe von Freunden aus dem Verlagswesen in einem Heft zusammengefasst und unter dem Titel „Kuhlbröckle. Gedichte und Erzählungen in erzgebirgischer Mundart“ veröffentlicht. Wie das Vorwort im Objekt des Monats belegt, kam das erste Heft gut an. Daher folgten noch acht weitere Bände, die neben tausend weiteren Publikationen Bestandteil der Sammlung der KohleWelt sind.
Die Erzählungen und Gedichte in den „Kuhlbröckle“ behandelten die Arbeit und den Alltag der Bergleute, zum Teil auch die Streiche der Bergleute untereinander. So wird beispielweise in einer Erzählung im Objekt des Monats beschrieben, wie Bergleute zwei betrunkene Berginvaliden nach einem Kneipenbesuch nicht nach Hause, sondern sie zum Haus des jeweilig anderen brachten und die Reaktionen darauf.