Objekt des Monats Oktober
Kaukamm

1. Hälfte des 20. Jahrhunderts
Dass zur Gewinnung der Steinkohle mehr gehörte, als der reine Abbau, belegt unser Objekt des Monats Oktober. Es handelt sich um einen Kaukamm. Dies ist ein einseitig geschliffenes Grubenbeil.
Der Kaukamm wurde unter Tage genutzt, um beispielsweise Holz für den Grubenausbau zu bearbeiten. Denn das Kohlengebirge war instabil, daher konnten im Zuge des Steinkohlenbergbaus die Gänge einbrechen. Somit mussten sie durch einen Ausbau abgesichert werden. Dafür verwendete man in Strecken mit längerer Nutzung unter anderem häufig Türstockausbau, dessen Einzelelemente aus je zwei Stempeln (Pfosten) bestehen, die mit einer darüber gelegten Kappe (Balken) verbunden sind. Während diese Arbeiten von den Grubenzimmerlingen ausgeführt wurden, musste im Abbau jeder Häuer selbst mit dem Kaukamm umgehen können. Denn es galt, den ausgekohlten Hohlraum zuerst mit Vorsteckern an der Firste (Decke) und dann mit Stempeln und Kappen zu sichern.
Jeder Bergmann hatte seine eigenen Werkzeuge, bergmännisch Gezäh. Dieses wurde in Gezähkammern unter Tage aufbewahrt, instandgesetzt und repariert. Die Bergleute holten sich dort ihr jeweiliges Gezäh zu Schichtbeginn und gaben es am Ende wieder ab. Damit man wusste, wem welche Werkzeuge gehörten, waren sie mit Nummern versehen. So steht auf dem Objekt des Monats die Nummer „1524“.
Kaukämme gab es in verschiedenen Ausführungen und Größen. Daher befinden sich mehrere solcher Grubenbeile in der Sammlung der KohleWelt.